#26 // KW45 // 10.11.2022 // Alameda, FTX & Binance Circlejerk ♻️✊

Viel ist passiert in der letzten Woche. Ich versuche eine Übersicht über die Ereignisse zu schaffen. Was hat das ganze Debakel für Folgen?

Block Height 762600Price 17.300 USD • Preis 17.100 EUR • WoW -14.8% • MVRV 0,76 • Market 🤯🤯🤯

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// Starter 🍸

Diese Woche wollte ich ja eigentlich ein komplett anderes Thema besprechen, aber die Entwicklungen der letzten Woche lassen mir wohl keine andere Wahl. Ich bin am Freitagnachmittag nach Plochingen bei Stuttgart gefahren, da am Wochenende der Bitcoin im Ländle Event stattfand. Es war eine super ausgelassene Stimmung und unter so vielen Bitcoin Enthusiasten und Experten auf ihren jeweiligen Gebieten, fühlte ich mich wirklich sehr wohl. Allerdings, kam ich nicht umhin auch auf meine gewohnten Twitter, Discord und Telegram-Meldungen zu schauen und wurde auf einen von Coindesk veröffentlichten Artikel zu Alameda Researchs finanzieller (Schief-) Lage aufmerksam. Ich besprach das Thema zusammen mit einigen der Teilnehmern, jedoch sollten wir uns alle nicht ausmalen, dass dies der Anfang der bereits zweiten Contagion-Welle für dieses Jahr bedeuten sollte.

// Primi 🍝

Neben den strauchelnden Minern der letzten Wochen, dürfte besonders diese neue Entwicklung der letzten Tage bei vielen Lesern und Marktteilnehmern Erinnerungen an die erste Jahreshälfte hervorrufen. Zum Zeitpunkt, als ich begann, den Ablauf der sich entfaltenden Ereignisse zu dokumentieren, sah die Welt noch ganz anders aus und ich schreibe diesen Beitrag binnen kürzester Zeit eigentlich schon zum zweiten Mal. Da die Auswirkungen und Niederschläge erster, zweiter oder sogar dritter Ordnung noch nicht vollständig klar sind, werde ich diese Woche zunächst mal chronologisch aufarbeiten, was überhaupt passiert ist.

Also von Anfang an: Wie schon gesagt, veröffentlichte am Ende letzter Woche Coindesk einen Artikel über augenscheinliche Probleme in der Bilanz von Alameda Research. Alameda ist die Krypto-Investment-Firma von Sam Bankman-Fried (SBF), der er, genau wie auch der Kryptobörse FTX, vorsteht. Aus der Nähe von Alameda zu FTX wurde nie ein Geheimnis gemacht und so überrascht es auch kaum, dass gerade dieses Konstrukt aus zwei zu eng miteinander verflochtenen Unternehmen im Mittelpunkt der Berichterstattung in besagten Artikel stand.

Anschuldigungen legen nahe, dass Alamedas Bilanz zum Großteil aus extrem illiquiden Altcoins  besteht. Hier gibt es strukturell einige rote Flaggen:

1) Der größte Bestand an Vermögenswerten setzt sich aus FTT Token zusammen, welcher wiederum von FTX emittiert wird und im FTX Ökosystem zu verschiedenen Zwecken dient, wie z.B. dem Reduzieren von Handelsgebühren oder dem Zahlen von Gebühren für die White-Label-Version des FTX OTC-Portals. Das größte Problem dabei besteht darin, dass Alameda in seiner Q2 Bilanz einen Bestand von FTT Token in Höhe von 5,82 Milliarden US Dollar ausweist, während die Marktkapitalisierung von FTT zuletzt lediglich 4,2 Milliarden US Dollar betrug.

2) Neben FTT besteht außerdem eine bedenklich hohe Konzentration von insgesamt extrem illiquiden Tokens, denn Alameda weist auch unter anderem 292 Millionen US Dollar an unlocked SOL (Token der Solana-Blockchain), 863 Millionen US Dollar an locked SOL, und 41 Millionen US Dollar an SOL-Sicherheiten aus.

3) Richtig abstrus sind ausgewiesene Vermögenswerte von vier weiteren komplett unbrauchbaren und unverkäuflichen Tokens, die allesamt auf andere Projekte aus dem SBF Umfeld zurückzuführen sind. Die gesamte zirkulierende Marktkapitalisierung dieser SBF nahen Token (SRM, OXY, MAPS und FIDA) beträgt 321 Millionen US Dollar und auch hier überseigt der Bestand in der von Alameda geführten Bilanz die Marktkapitalisierung der derzeit insgesamt im Umlauf befindlichen Token bei weitem.

Zusammengefasst, die ca. 16 Milliarden US Dollar Vermögenswerte auf der BIlanz vom Investmentunternehmen Alameda bestehen größtenteils aus Reserven in einem Token, der von einem anderen SBF-Unternehmen ausgegeben wird, zugleich besteht ein weiterer sehr bedeutender Teil des Vermögens aus Token, die von anderen verbundenen Unternehmen ausgegeben werden, in denen SBF zumindest sehr stark involviert zu sein scheint, und viele der anderen Vermögenswerte sind illiquide und daher nicht zur Finanzierung von möglicherweise auftretenden Engpässen geeignet.

Laut der Bilanz verfügte Alameda im Juni 2022 "nur" über 134 Millionen US Dollar an Barmitteln. Der Rest der 16 Milliarden US Dollar ausgewiesenen Vermögenswerte ist also illiquider als Teer. Aufgrund dieser Befunde wurde zu diesem Zeitpunkt schnell klar, dass - sollten die Befunde den Tatsachen entsprechen - ein Rückgang des FTT Preises bei Alameda, als auch bei FTX zu direkten Solvenzproblemen führen würde.

via Dirty Bubble Media

Noch schwieriger wurde es für Alameda/ FTX/ SBF, als sich Binance Gründer und CEO Changpeng Zhao (CZ) auf Twitter meldete und mitteilte, dass Binance beabsichtige, ihre kompletten FTT-Bestände im Wert von etwa 580 Millionen US Dollar zu liquidieren.

Diese Maßnahme erzeugte einen Preisdruck auf FTT und lockte zusätzlich viele Spekulanten an, die auf dem Rücken von diesen zwei streitenden Elefanten auf einen schnellen Profit mit Leerverkäufen aus waren und somit weiter die Abwärtsspirale befeuerten.

Um die durch Binance und Leerverkäufer ausgelöste Abwärtsspirale aufzuhalten und dem negativen Preisdruck auf FTT entgegenzuwirken, begann Alameda scheinbar alle seine verfügbaren (wenigen) liquiden Vermögenswerte zu verkaufen, um durch Ankäufe von FTT den Preis zu verteidigen. Es wurde auch zugegeben, dass FTT Token eingekauft und "verbrannt" würden, um das Gesamtangebot zu verringern und damit den Preis künstlich nach oben zu spielen. Das Liquidieren von Reserven über alle Kryptowährungen und Bitcoin hinweg hat die Preise auf dem ganzen Markt unweigerlich zum Einsturz gebracht. Auch wenn nicht alle Werte direkt durch das Liquidieren von Reserven seitens Alameda betroffen sind, reicht bei einem fragilen Marktumfeld, wie dem jetzigen, die negative Presse und die sinkende Preisentwicklung bei einigen großen Namen, um auch die restlichen Werte in den Sturzflug zu senden.

Caroline Ellison, CEO of Alameda

Alamedas Versuche den Kurs irgendwie zu retten schienen jedoch vergeblich, da der FTT Kurs trotzdem um zunächst fast 27 % einbrach, da das bemühte Schießpulver scheinbar nicht ausreichte, um den Abwärtsdruck auszugleichen, den Binance und andere Marktteilnehmer erzeugten, indem diese ihre Token abstießen. Nach vielem Hin und Her zwischen verschiedenen Parteien beider Seiten dann am Dienstag diese Meldungen via Twitter:

Sowohl SBF, als auch CZ gaben bekannt, dass Binance einen Letter of Intent verfasst habe, um FTX zu übernehmen.

Dann allergings die schnelle Kehrtwende: Gestern Abend gaben Binance bekannt, dass sie nicht mit der Übernahme von FTX fortfahren werden. Gründe wie veruntreute Kundengelder und laufende Ermittlungen gegen FTX wurden als Showstopper angeführt. Was hier scheinbar wie ein unwichtiges Detail genannt wird, dürfte wohl der eigentliche Elefant im Raum sein. Sollte FTX wirklich unwirschaftlich und betrügerisch mit den Einlagen seiner Nutzer umgegangen sein, wäre das der definitive Sargnagel für Alameda und FTX und damit wären alle Investitionen und Einlagen von privaten Anlegern dahin.

Ähnlich wie in der ersten Jahreshälfte könnte eine Insolvenz von Alameda und FTX aufgrund der engen Beziehungen zu anderen Unternehmen und Handelsfirmen in weiten Teilen der Branche Kollateralschäden verursachen. Da FTX noch Anfang des Jahres mit 32 Milliarden US Dollar bewertet wurde, investierten bekannte Investmentfonds, wie Tiger Global oder SoftBank, aber auch Rentenkassen, wie der Ontario Teachers' Pension Plan.

Die Frage ist, warum uns das hier interessieren sollte und was das ganze mit Bitcoin zu tun hat? Ganz einfach, weil ein breiteres Risiko für den Markt insgesamt besteht. Durch das Liquidieren von liquiden Vermögenswerten, darunter auch Bitcoin, haben Alameda und FTX einen Preisdruck auf Bitcoin ausgeübt. Zusätzlich sind die öffentliche Meinung und die Presse immer noch nicht in der Lage, zwischen Bitcoin und anderen Kryptowährungen, sowie zwischen dem Markt als ganzem und verschiedenen einzelnen undurchsichtigen Spielern zu unterscheiden. Jegliche negative Presse übt sich sofort und direkt auf den Bitcoin Kurs aus, auch wenn der Verfall, trotz Allzeittief der letzten zwei Jahre, vergleichsweise kleiner ausfällt, als bei direkt betroffenen Kryptowährungen und Tokens wie SOL oder FTT.

via Coinmarketcap.com

Die Ironie bei dem ganzen Kreislaufgeclowne ist, dass gerade Alameda diejenigen waren, die Voyager und BlockFi retteten, während es so scheint, als dass sie eigentlich offene Schulden von ca. 376 Millionen US Dollar bei Celsius haben, die genau in dem selben Zirkus untergingen. Während FTX und Alameda theoretisch zwei getrennte Unternehmen sind, und die Probleme von Alameda theoretisch keine Auswirkungen auf das Geschäftsmodell von FTX haben sollten, ist es darüber hinaus erschreckend zu sehen, dass die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Firmen voneinander soweit ging, dass die Veröffentlichung von Informationen über Alameda zum Kollaps von FTX führte. Wäre nur Alameda direkt betroffen, könnte man argumentieren, dass die damit einhergehende Verluste bei VC-, Risiko- und Anlage-Fonds dem Berufsrisiko und der eigenen Due Diligence geschuldet sind. Jedoch durch den Kollaps von FTX werden diese Spielereien und Veruntreuungen wieder auf dem Rücken der privaten Anleger ausgetragen. Sehr problematisch ist dabei vor allem, dass es SBF Wohl möglich war Assets einfach zwischen den beiden Unternehmen zu transferieren. Dies sollte nie so einfach möglich sein.

Ich bin sonst niemand, der sich mit spekulativen und unfundierten Theorien aus dem Fenster lehnt, allerdings wirkt es schon komisch, dass gerade Coindesk, die nicht für investigativen Pulitzer-Preis-Journalismus bekannt sind, plötzlich an Informationen gelangen, die zwei der größten Unternehmen im gesamten Krypto-Ökosystem so schnell in Bedrängnis bringen können, dass in weniger als einer Woche der größte Rivale zunächst in einer vermeintlich freundlichen Übernahme "Auswirkungen auf den Markt minimieren" will. Dann wurden zwei Tage lang halbherzig gespielte, vermeintliche Anfeindungsversuche über Twitter verbreitet, um dann unisono die freundschaftliche Übernahme zu verkünden. SBF bedankte sich dafür, dass sein Lebenswerk übernommen wird und warb für die dadurch entstehende Dezentralisierung (!!!) des Markts! Nur damit wieder zwei Tage später plötzlich alle Dokumente gesichtet wurden udn die interne Due Diligence bei Binance eine Übernahme nicht zulässt?!

Heute ist SBF noch mit einer kurzen Entschuldigung rausgekommen, in der er auch einen potentiellen Weg vorschlägt und wiederholt darauf hinweist, das Interesse der Nutzer stünde an erster Stelle. Wie wir alle wissen, ist das jedoch völlig an den Haaren herbeigezogen, da sich in solchen Fällen immer auf die T&Cs/AGBs berufen werden kann und die Cantillon'schen Investoren immer an erster Stelle bedacht werden.

Das Sprichwort geht irgendwie so: Es gibt Jahrzehnte, in denen nichts passiert und es gibt Wochen in denen Jahrzehnte passieren. Diese Woche fühlte sich definitiv so an wie eine der letzteren. Dazu kommt, dass trotz der massiven Kurslawinen bei Bitcoin, aber vielmehr noch bei den anderen Kryptowerten, nicht viel mehr zu berichten bleibt, als das obige. Nutzer, sowohl gestandene Investoren und Trader, als auch Privatpersonen und Hobbyspekulanten versuchen irgendwie ihr Geld in Sicherheit zu bringen, abzuheben, oder irgendwie irgendwelche Positionen zu liquidieren.

Neben den direkten Ausfällen der betroffenen Firmen und deren Investoren und Partner, bleibt es auf jeden Fall interessant zu sehen, welche Auswirkungen zweiter und dritter Ordnung das ganze Debakel haben wird. Zum Beispiel könnten andere Börsen in Liquiditätsprobleme geraten, da man momentan bei FTX kein Geld herausholen kann, was dazu führt, dass das Vertrauen in die Branche insgesamt beschädigt wurde und nun alle verzweifelt versuchen (endlich) ihre Einlagen von allen anderen Börsen zu holen. Das könnte dazu führen, dass diese anderen Börsen auch Abhebungen stoppen müssen, sollten diese nicht ausreichend gedeckt sein. Des Weiteren könnten Investmentfonds, die größere Summen auf Alameda oder FTX allokiert hatten, selbst in finanzielle Schieflage geraten und wiederum Ausfälle dritter Ordnung herbeiführen. Genau wie der Verlust bei vielen Anlegern dazu führen könnte, dass klassische Vermögenswerte im TradFi liquidiert werden müssen, um die Verluste aus dem FTX Debakel auszugleichen. Der Finanzmarkt, besonders der Handel mit neuen Assetklassen, ist ein Vertrauensspiel, und Anleger verlieren gerade immer mehr ihr Vertrauen, dass sie tatsächlich mit Analyse und Recherche den Markt schlagen können, da es immer wieder darauf zurückläuft, dass große Spieler den Markt zu ihren Gunsten manipulieren.

Die weitere Frage, die sich stellt, ist die nach den Finanzen von Binance. Es gibt immer wieder Spekulationen darüber, dass auch dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Also, wer ist der Retter der letzten Instanz, wenn auch Binance das Zeitliche segnen wird?

Silver Lining? In einem Bitcoin-Standard werden Fehlinvestitionen nicht mit Bailout belohnt, sondern mit Insolvenz bestraft. Niemand schmeißt die Bitcoin-Mining-Presse an und druckt extra bitcoins, um große Unternehmen zu retten. Viele Privatvermögen sind von solchen Einzelfällen betroffen, aber vielleicht fördern genau solche Unfälle die allgemeine Wahrnehmung und fördern damit ein rationales Hinterfragen von Geschäftsmodellen. Der Anleger sollte immer fragen, ob ein Institut glaubwürdig und kreditwürdig genug ist, um die eingelegten Ersparnisse zu verwahren. Findet man keine expliziten Informationen, ist das im Prinzip genauso fragwürdig, wie schlechte Bewertungen oder Erfahrungsberichte. Man sollte seine Finger davon lassen und sein Geld zu einem Unternehmen tragen, dass mit Transparenz und Respekt mit dem Hab und Gut seiner Kundschaft umgeht. Im Falle von Bitcoin schlägt nichts die Selbstverwahrung, allerdings gibt es Szenarien, in denen es sinnvoll ist, mit anderen Unternehmen zu arbeiten, und in diesem Fall sollte die eigene Due Diligence immer genau diese Frage als erstes Stellen: Weiß ich, dass mein eingelegtes Geld morgen immer noch meins ist und ich frei darüber verfügen kann? Wenn niemand mehr diese Frage mit Hinsicht auf TradFi oder "Krypto" mit Sicherheit beantworten kann, müssen Anleger zu Bitcoin zurückkehren. Denn nirgendwo sonst kann hin, um die Frage nach Einlagesicherhet und Besitz mit Vertrauen und Sicherheit beantworten kann. Bitcoin bietet diesen sicheren Hafen. Tick, tock, nächster Block.

Weiter bleibt mir nichts anderes als zu sagen, als wenn ihr immer noch Geld auf Börsen liegen habt, habe ich meinen Job nicht gut genug gemacht. Deshalb hier nochmal:

🚨
HOLT EUER GELD VON DEN BÖRSEN! NOT YOUR KEYS, NOT YOUR COINS!

// Secondi 🍲

News

Nachdem wir letzte Woche darüber sprachen, dass mehrere große, überschuldete Bitcoin-Miner, wie CORZ (Core Scientific), ARBK (Argo) und IREN (Iris Energy), dabei sind mit Schulden und Zahlungsverpflichtungen in Verzug zu geraten, gibt es auch Operationen, die weiter wachsen und ihr Kapital weiter nutzen um den Kauf von ASICs und Infrastruktur weiter zu treiben.

Energy Company Turned Miner Produced A Record 532 BTC In October
CleanSpark saw a record bitcoin production in October following recent investments in growth amid a battered mining market.

CleanSpark Inc. (CLSK), ein früheres Energieunternehmen, das zum Bitcoin-Miner wurde, hat im vergangenen Monat eine Rekordmenge an neuen bitcoins produziert. CLSK scheinen viele der von den anderen Unternehmen (siehe oben) günstig auf den Markt geworfenen Mining-Rigs zu erwerben. Denn laut eigener Aussage, haben sie knapp 4000 neue ASICs für umgerechnet 15,50 US Dollar/TH von Argo (ARBK) erworben, was deutlich unter Marktpreis liegt.

Das Unternehmen gab in einer Erklärung bekannt, dass es im Oktober 532 bitcoins produziert habe, was einer Steigerung von fast 20% gegenüber September entspricht und gleichermaßen zwei Monate in Folge seine Hashrate um 20% erhöht hat. Man muss aber auch dazu erwähnen, dass CleanSpark nur 290 Bitcoin in ihrer Bilanz halten, da der größte direkt verkauft wird, um Betriebskosten zu decken und das Wachstum zu finanzieren.

Preis

Den Preisabsturz hat ja offensichtlich jeder mitbekommen und den Grund dafür habe ich ja oben schon beschrieben. Deshalb wollen wir uns diese Woche nur kurz der preislichen Einordnung widmen und mehr Augenmerk auf die Metriken richten, die nur indirekt mit dem Preis zu tun haben, um ein Licht auf die Verfassung des Bitcoin-Netzwerks zu werfen.

via Tradingview.com (rote Linie zeigt letztes ATL an)

Der Preis liegt aktuell deutlich unter dem Durchschnitt für den aktuellen Zyklus (-3000 US Dollar), jedoch bleibt der Schnitt von 60% unter gegenüber 40% über Durchschnitt erhalten. Das liegt an den vielen Tagen bei über 21.000 vor dem großen FTX Desaster. Sowohl Realized Price, als auch  200 WMA, wie auch S2F würden uns in der aktuellen Situation wenig Nützliches bieten. Deshalb schauen wir uns das Uhrwerk an und vernachlässigen mal die Zeit für einen Augenblick 🤯

Hashpreis / Difficulty

Hashpreis = Bitcoin Preis / Hashrate. Der von Minern generierte Umsatz pro Tera-Hash. Difficulty ist die mathematisch Schwierigkeit, die eine Blockzeit von ca. 10 Minuten erzeugt.
Leichter Aufwärtstrend beim Hashpreis

Trotz der Probleme im Mining-Sektor (wie letzte Woche detailliert besprochen), steigt die Hashrate kontinuierlich. Das kann daran liegen, dass Mining-Equipment einfach nur seinen Besitzer wechselt und nicht wirklich lange abgeschaltet wird, selbst wenn ein Unternehmen insolvent wird (siehe CleanSpark). Dies führt natürlich weiterhin zu einer steigenden Difficulty, und obwohl sie in der letzten Epoche minimal gesunken ist, wird für die nächste Anpassung wieder ein 4% Schritt nach oben erwartet.

Dies verbunden mit dem katastrophalen Kurs und damit einhergehendem Hashpreis wird unweigerlich dem ein oder anderen Miner das Genick brechen. Diejenigen, die bei stagnierenden Preisen um die 20.000er Marke schon Probleme hatten, profitabel zu operieren, werden diesen Abrutsch nicht verkraften können. Vor allem nicht, wenn die meisten liquiden Reserven durch die Miner-Kapitulation dieses Jahr schon aufgezehrt sind.

HODL-Waves

HODL-Waves zeigen den Prozentsatz der vorhandenen bitcoins, die zuletzt innerhalb eines bestimmten Zeitraums bewegt wurden.

Es gibt zwei Wege die HODL Waves zu betrachten, entweder sinken die kurzfristig gehaltenen bitcoins, oder die langfristigen steigen. Wie man es auch betrachtet, ist es auf jeden Fall schön zu sehen, dass trotz der Ereignisse nichts an der fundamentalen Überzeugung der meisten Bitcoin Hodler ändern kann - slow and steady wins the race!

Lightning Network Capacity

Lightning Network Capacity zeigt die kumulierte Kapazität aller Nodes im Lightning-Netzwerk. Die Kapazität errechnet sich aus der Anzahl von Bitcoin, die zur Öffnung von Zahlungskanälen bereitgestellt werden.

// Candy 🍭

Hab bessere Vorschläge für die verschiedenen Emojis der Milestones in Vitaliks Roadmap: Merge 🤡 Surge 🤡 Scourge 🤡 Verge 🤡 Purge 🤡 Splurge 🤡

Die BRICS-Staaten kündigen Pläne zur Einführung einer neuen Reservewährung für den (ihren) Handel an. Sie deuten an, dass es sich dabei um eine Korbwährung handeln würde, die mit den jeweiligen Landeswährungen unterstützt wird.

Und noch ein Shitcoin, den niemand braucht

Twitter Account der Woche:

Macht fantastische Cocktails und schreibt ab und zu auch ganz passable Tweets ;)

Brauche Laternenstäbe. Leider sind die überall vergriffen. Und mein persönlicher Twitter Account wurde genuked. Mist.

In diesem Sinne, 2... 1... Risiko!‌

Sven