#20 // KW39 // 29.9.2022 // Steuern ⚖️💸🗑️

Bitcoin existiert nicht in physischer Form, wie andere Wirtschaftsgüter. Wie also werden Bitcoin-Transaktionen versteuert und was muss man beachten, wenn man möglichst keine Steuern zahlen möchte?

Block Height 756225Price 19.355 USD • Preis 20.025 EUR • WoW 1.3% • MVRV 0,91 • Market 🐻🐻🐻

// Today's Menu 📜

  • Steuern sind Plünderei 🏴‍☠️
  • Bitcoin Steuern sind nicht überall gleich 🌈

// Starter 🍸

Ich war letzte Woche auf CR7s (Privat-) Insel Madeira. Wir bekamen eine kleine Führung in Funchal und neben vielen CR7 Facts wurde die nette Dame auch ganz aufgeregt, als sie berichtete, dass auf Madeira neben den vielen deutschen YouTube-Stars auch viele Menschen aufgrund der fehlenden Kapitalertragsteuer auf Gewinne aus Handel mit Digital Assets dorthin ziehen. Das Thema Steuern und Buchhaltung taucht bei Bitcoin auch immer wieder auf, deshalb möchte ich mich diese Woche diesem Thema widmen. Aber zunächst wie immer in den Kontrollraum.

Bitcoin Mining Hosting Provider Compute North Has Filed for Chapter 11 Bankruptcy Protection in a Federal Court
Among Compute North’s list of clients are some of the biggest bitcoin mining companies, including Marathon.

Keine Mining Operation per se, aber in der Mining Industrie verhaftet, hat Compute North Insolvenz angemeldet. Das Business Model von Mining Hostern besteht darin, das benötigte Mining Equipment von anderen Firmen auszulagern und zu warten. Das bedeutet, dass Hoster auf Gebühren angewiesen sind, die sie den sowieso schon sehr knapp kalkulierenden Minern in Rechnung stellen. Dass dieses Geschäftsmodell in Zeiten marginaler Erträge nicht standhaft ist, dürfte niemanden überraschen.

Strike Raises $80m in New Funding Led by Ten31
The funding round was led by Ten31 and joined by new investors Washington University in St. Louis Endowment, University of Wyoming Endowment, and Susquehanna Investment Group.

Jack Mallers Strike expandiert weiter. Der offizielle Plan, auf Basis von Lightning Mastercard und Visa vom Thron der Zahlungsanbieter zu stoßen, rückt damit ein kleines bisschen näher. Das eingesammelte Geld soll in erster Linie für den Ausbau von Partnerschaften mit der Fastfood-Kette Wendy's und Starbucks voranzutreiben. Die Akzeptanz von Lightning (und damit Bitcoin) in allen Restaurants und Kaffeehäusern dieser beiden Ketten würde die Visibilität deutlich nach vorne treiben.

Beim Preis weiterhin nichts Neues. Der gesamte Markt kennt seit Tagen nur eine Farbe: Rot!

Doch Bitcoin schlägt sich etwas tapferer als seine Gegenspieler im TradFi Bereich. Seit dem Tief für den derzeitigen Zyklus hat sich der Kurs zwischenzeitlich etwas erholt und ist über die 20.000 Marke geklettert, um wieder darunter zu fallen. Der Zyklus von dem ich spreche beginnt für mich im Zeitraum ab Mitte Juni. Also dem Zeitpunkt nach dem konsequenten Fall seit dem ATH Ende letztes Jahres. Seit Mitte Juni lag der Preis im Durschnitt bei 21.190 US Dollar und lag zu 55% unter und zu 45% über diesem Durschnitt. Man sieht also, dass es seit dem eine recht konstante und ausgeglichene Seitwärtsbewegung und keine nenneswerte Ausbrüche gibt.

Insgesamt bleibe ich aber bullish. Hashrate befindet sich auf Allzeithoch, das ist ein gutes Zeichen für den Markt und die inhärente Sicherheit des Netzwerks; Miner haben aufgehört ihre Bitcoin-Reserven zu liquidieren, das deutet auf ein gesundes Klima im Mining-Sektor hin; die Zahl der langfristigen HODLer wächst zunehmends (siehe HODL Waves), ein Zeichen dafür, dass immer mehr Menschen an die Langlebigkeit von Bitcoin glauben; und zu guter Letzt ein rasant steigendes institutionelles Interesse, das sich von den Nachrichten rund um Fidelity, BlackRock, etc. der letzten Wochen ableiten lässt. Das sind alles bullische Entwicklungen, die das Fundament für eine gesunde Entwicklung in Bitcoin bauen. Dazu die Tatsache, dass Bitcoin bisher den makroökonomischen Umständen gut standgehalten hat - sobald sich die Wogen glätten, kann es nur noch eine Richtung geben: 🌖

200 WMA Heatmap Update

Zeitpunkte mit lila und blauen Preispunkten liegen nahe dem 200 WMA und sind historisch gesehen gute Zeiten zum Kaufen. Der Preis hat in jedem seiner Marktzyklen seinen Tiefpunkt um den 200 WMA erreicht.
via Coinglass.com

Nächste Woche werde ich diese Metrik wahrscheinlich weglassen, solange der Spot nicht den Durchschnitt kreuzt. Aber immer daran denken: Dies bedeutet zunächst Sats sind im SSV!

Realized Price

Realized Price = Realized Cap / Anzahl der bitcoins im Umlauf. Realized Cap, also eine realistischere Sicht auf die Marktkapitalisierung, wird wiederum berechnet, indem jedem UTXO der letzte Wert zugeschrieben wird. Ist die Market Value to Realized Value (MVRV) <1 heißt dies, dass der durchschnittliche Bitcoin Investor unter Wasser ist.
via CryptoQuant.com

Der MVRV ist auf das Niveau von vor zwei Wochen gestiegen (0.91), hält sich aber dennoch unter 1 und damit stehen die meisten HODLer mit nassen Füßen da.

Hashpreis / Difficulty

Hashpreis = Bitcoin Preis / Hashrate. Der von Minern generierte Umsatz pro Tera-Hash. Difficulty ist die mathematisch Schwierigkeit, die eine Blockzeit von ca. 10 Minuten erzeugt.

Sowohl Hashrate als auch Difficulty haben in den letzten zwei Wochen ihre jeweiligen ATHs erreicht. Die Difficulty wurde leicht nach unten korrigiert, sitzt damit aber dennoch immernoch leicht höher als das vorherige ATH.

Bei der hohen Difficulty ist es also kein Wunder, dass der Hashpreis im Gegensatz zum Bitcoin Kurs stärker abfällt. Das hat dann wiederum zur Folge, dass die Hashrate fällt, da Miner möglicherweise Equipment abschalten.

HODL-Waves

HODL-Waves zeigen den Prozentsatz der vorhandenen bitcoins, die zuletzt innerhalb eines bestimmten Zeitraums bewegt wurden.
via Glassnode.com

// Meat 🥩

Bitcoin Steuern

Natürlich sehen wir Steuern kritisch. Niemand möchte gerne abgeben, vor allem dann nicht, wenn die verfolgten Ziele des Staates immer schwieriger nachzuvollziehen sind. Um Murray N. Rothbard in "Die Anatomie des Staates" zu zitieren:

Der berühmte Soziologe Franz Oppenheimer zeigte auf, dass es zwei gegenseitig ausschließende Wege gibt Wohlstand zu erreichen. Einer ist der [...] Weg von Produktion und Austausch ‒ er nennt es das „ökonomische Mittel“. Der andere Weg ist einfacher, insofern es keine Produktivität verlangt.  Es ist der Weg der Besitzergreifung von Gütern und Leistungen anderer durch die Anwendung von Macht und Gewalt. Dies ist die Methode einseitiger Konfiszierung und des Diebstahls fremden Eigentums. Es ist die Methode, die Oppenheimer das „politische Mittel“ zu Wohlstand nennt. [...] Anstelle etwas dem Produktiven hinzuzufügen, subtrahiert es etwas davon ab. Das "politische Mittel" ist lediglich Wertabschöpfung zugunsten eines parasitischen und destruktiven Individuums oder Gruppe.

Man kann den Gedanken sogar ausweiten und sagen, dass der Staat nicht durch Freiwilligkeit oder den Willen der Beteiligten existiert, sondern durch die Ausübung oder Androhung von Gewalt. Ohne diese hat der Staat keine Möglichkeit, Einnahmen zu generieren. Der Staat schafft keine eigenen Produkte oder Werte, sondern nimmt seine Produkte auf eine von drei Arten: Besteuerung, monetäre Expansion und Konfiszierung (in aufsteigender Reihenfolge der Brutalität gegenüber dem produktiven Individuum). Über monetäre Expansion und Konfiszierung haben wir uns schon an anderer Stelle ausgelassen, also widmen wir uns diese Woche mal der "verschleierten Form der teilweisen Sklaverei".

So wie bei allen Handels- oder Wirtschaftsgütern, Vermögensgegenständen und Wertaufbewahrungsmitteln greift der Staat natürlich auch bei Bitcoin zu. Da der Staat nicht in der Lage ist für alle Einzelfälle Einzelgesetze zu verfassen, muss der Einzelfall zumindest einer Tatbestandskategorie zugeordnet werden. Diese Einordnung obliegt dem jeweiligen Gesetzgeber und dementsprechend fallen die Gesetze rund um die Besteuerung von Bitcoin auch unterschiedlich aus. Viele Gesetzgeber sind sehr vorsichtig bei der Einordnung, da die Kategorisierung von Bitcoin auch über steuerliche Zwecke hinaus Implikationen haben kann. Wie wir bereits in anderen Ausgaben gesehen haben, existiert Bitcoin - anders als Gold, Rohstoffe und gedrucktes Geld - nicht in physischer Form, vielmehr existiert eine digitale Verkettung von Kommunikationen. Es wird kein "Coin" direkt verschoben, alles existiert innerhalb dieser Kette, sondern nur das Recht Transaktionen in einer gewissen Höhe vorzunehmen wird erteilt. Dies macht die Besteuerung im besten Fall knifflig, da Bitcoin in Kategorien gepackt werden muss, in denen vergleichbare Güter existieren. In den meisten Jurisdiktionen wird auf Bitcoin eine Kapitalertragsteuer erhoben.

Kapitalerstragsteuern

Die Kapitalertragsteuer ist eine Quellensteuer, die beim Erhalt von Kapitalerträgen erhoben wird. Also wenn ein Wirtschaftsgut für einen höheren Betrag verkauft wird, als dieses Gut den Verkäufer beim Ankauf gekostet hat. Der Ertrag, also die Differenz aus Kauf- und Verkaufspreis, wird bei Erhalt als steuerbares Ereignis gewertet und muss demnach in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Somit ist die Kapitalertragsteuer ein Teil der Einkommensteuer (oder Körperschaftsteuer).

Deutschland

§ 23 EStG - Einzelnorm

In Deutschland ist die Gesetzeslage derzeit recht einfach. Einkommensteuergesetz (EStG) §23: Private Veräußerungsgeschäfte regelt die Besteuerung von Wirtschaftsgütern. Copy/Pasta:

Einheiten einer virtuellen Währung und sonstige Token sind ein „anderes Wirtschaftsgut“ im Sinne des § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 EStG (vgl. Randnummer 31). Gewinne aus der Veräußerung von im Privatvermögen gehaltenen Einheiten einer virtuellen Währung und sonstigen Token können daher Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften nach § 22 Nummer 2 in Verbindung mit § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 EStG darstellen, wenn der Zeitraum zwischen der Anschaffung und der Veräußerung nicht mehr als ein Jahr beträgt (für die ertragsteuerrechtlichen Besonderheiten von Utility und Security Token vgl. Randnummern 77 ff.).

Damit werden Digital Assets, und so auch Bitcoin, als immaterielle Vermögensgegenstände steuerpflichtig. Der Steuersatz leitet sich von der Steuerklasse des Steuerpflichtigen ab. Es gibt zwei Möglichkeiten, bei denen keine Steuern auf Erträge aus dem Verkauf von Bitcoins anfallen.

Erstens, wenn der jährliche Betrag unter 600 Euro liegt. Sollte er allerdings darüber liegen, muss der volle Betrag versteuert werden und zu beachten ist auch, dass sämtliche Veräußerungsgeschäfte addiert werden, also nicht nur diejenigen aus dem Verkauf von Digital Assets. Das bedeutet allerdings auch, dass Verluste und Gewinne im gleichen Zeitraum miteinander verrechnet werden können.

Und zweitens, wenn zwischen Kauf und Verkauf mindestens 12 Monate liegen. Im letzteren Fall sollte der Verkauf dennoch in der Steuererklärung angegeben werden, mit dem Vermerk, dass der Kauf über 12 Monate zurückliegt. Dies muss dann dem Finanzamt auch glaubhaft und lückenlos belegt werden können. Benutzt man nur einen Exchange und hat deutlich ersichtliche Ein- und Ausgänge, sowie Käufe und Verkäufe, ist ein einfacher Auszug recht einfach zu erstellen. Handelt man jedoch auf verschiedenen Börsen, hat fraktionale Beträge und wechselt von Bitcoin in andere Digital Assets (du du du!👆), oder andersherum, wird das Ganze schon etwas schwieriger. In diesem Fall sollte man eine klare Dokumentation über die verschiedenen Bewegung führen, sogar Transfers zwischen Wallets desselben Besitzers sollte man vorsorglich dokumentieren.

Einzelfragen zur ertragsteuerrechtlichen Behandlung von virtuellen Währungen und von sonstigen Token - Bundesfinanzministerium - Service
Mit dem BMF-Schreiben „Einzelfragen zur ertragsteuerrechtlichen Behandlung von virtuellen Währungen und von sonstigen Token“ gibt das Bundesministerium der Finanzen den Praktikern in Finanzverwaltung und Wirtschaft, aber auch den einzelnen Steuerpflichtigen einen rechtssicheren und praktikablen Leit…

Besonders schwierig wird es, wenn man mit Bitcoin experimentiert, z.B. verschiedene Zahlungskanäle in Lightning eröffnet, Assets über Counterparty erstellt, etc., da jede dieser Transfers als Gewinnrealisierung angesehen werden kann. Bei der Dokumentation ist es vor allem wichtig den Kurs festzuhalten, denn nachzuweisen, dass man im Wert von 100 Euro Bitcoin erworben und zu einem späteren Zeitpunkt im Wert von 50 Euro Bitcoin verkauft hat, reicht nicht. Denn was zunächst wie ein Verlust wirkt, stellt sich ganz anders dar, wenn man zeigt, dass man für 100 Euro 0.01 bitcoins (Kurs 10.000 EUR/BTC) gekauft und für 50 Euro 0.001 bitcoins verkauft hat (Kurs 50.000 EUR/BTC). Des Weiteren bleibt zu bedenken, dass das Finanzamt die FIFO (First-In-First-Out) Methode benutzt. Da es keine "Coins" (wie das dumme Gold-Coin Bild gerne suggeriert) gibt, muss man dem Finanzamt nicht beweisen, welche UTXOs genau in welcher Transaktion verwendet werden. Dies bedeutet, es wird ganz vereinfacht davon ausgegangen, dass die zuerst erworbenen bitcoins / satoshis auch als erste wieder veräußert, bzw. transferiert werden.

Kryptowährungen und Steuern: Was beinhaltet der BMF-Entwurf?
Das Bundesministerium für Finanzen hat einen Entwurf veröffentlicht. Was bedeutet das für die Besteuerung von Kryptowährungen und Token.

Anders verhält es sich beim Mining, denn Einnahmen in Form von Gebühren und Belohnung haben eine andere steuerlichen Auswirkung, als der Handel mit Bitcoin. Diese Einkünfte zusätzliche Einnahmen darstellen und somit der Einkommensteuer unterliegen, abzüglich Ausgaben. Hier muss der Zeitwert der geminten bitcoins zum tatsächlichen Zeitpunkt des Erhalts betrachtet und diese Summe, abzüglich der Kosten, zum normalen Einkommensteuersatz voll versteuert werden. Die Ausgaben berechnen sich auf Strom- und/oder Gerätekosten. Zusätzlich können Steuern anfallen, wenn man Bitcoins noch gewinnbringend nach weniger als 12 Monaten verkauft.

USA

Das US-amerikanische Steuersystem ist dem Deutschen insofern ähnlich, als dass es Digital Assets als 'Property', also Vermögensgegenstände. Anders als das deutsche Recht, wird hier nicht zwischen materiell und immateriell unterschieden und es gibt auch keinen Freibetrag (zumindest nicht direkt auf Vermögenswerte). Auch die 12 Monate-Regel ist den Amerikanern bekannt, allerdings wird zwischen Kapitalertragsteuer bei kurzer Laufzeit (<12 Monate) und Kapitalertragsteuer bei langer Laufzeit (>12 Monate) unterschieden. In jedem Fall wird der Verkauf von Digital Assets zu einem steuerbaren Ereignis, lediglich der Steuersatz bei langen Laufzeiten ist niedriger und damit günstiger.

Im Bundesstaat Colorado lassen sich mittlerweile die Steuern sogar in Bitcoin bezahlen. Der einzige Haken ist, dass man Bitcoin über den Bezahldienst PayPal verwenden muss. Also geht die Regierung Colorados den Umweg über einen Drittanbieter und wird dementsprechend sehr, sehr wahrscheinlich keine eigenen Bitcoins besitzen und langfristig halten wollen, da diese im Zahlungsprozess von PayPal sofort umgewandelt werden.

Europa

Auf EU-Ebene gibt es Anzeichen dafür, dass verschiedene Länder und Institutionen auf einen gemeinsamen Regulierungsrahmen drängen. Steuern auf Digitale Assets sind bisher Sache der Mitgliedstaaten und in den Staaten, in denen Besteuerung existiert, werden Digital Assets oft ähnlich behandelt, wie in Deutschland, also als immaterielle Vermögensgüter, bzw. Wirtschaftsgüter. Länder, wie das eingangs erwähnte Portugal, Malta oder Slowenien erheben keine Steuern und sehen sich selbst als Vorreiter für Bitcoin und wollen interessante Standorte für die wachsende Industrie werden. Ein einheitlicher Rahmen wird wohl noch eine Weile auf sich warten lassen, vor allem, wenn man sieht, mit welcher Behäbigkeit die MiCA (Markets in Crypto Assets) Verordnung verabschiedet wird. Verordnungen bedürfen keiner Implementierung durch die Mitgliedstaaten und stellen verbindliches Recht dar. Die MiCA Regulierung legt einen Rahmen für viele Definitionen im Bereich Digital Assets und schafft einen rechtliche Rahmenbedingungen für AML/KYC, VASPs und räumt der ESMA (Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) gewisse Befugnisse ein. Die MiCA ist ein Thema für eine separate Ausgabe.

Steuern vermeiden

Es gibt meines Wissens nach nur drei Methoden auf Bitcoin Transaktionen keine Steuern zu bezahlen:

1️⃣ Wie oben schon erwähnt, fallen keine Steuern an, wenn man Digitale Assets länger als 12 Monate hält, bevor diese transferiert werden.

2️⃣ Eine weitere Möglichkeit bietet sich für diejenigen, die dennoch gerne steuerfrei mit Digitalen Assets spekulieren möchten, und für die deshalb eine 12 monatige Wartezeit inakzeptabel ist: Der Umzug in ein Land mit besseren steuerlichen Konditionen, oder besser sogar ohne Steuern auf Transaktionen, bietet hier dem Spekulanten den einzigen Ausweg. ✈🌴

3️⃣ Ein etwas trickreicheres Unterfangen ließe sich auch mit Darlehen bzw. Krediten auf die darunter liegende Anzahl an Bitcoins bewerkstelligen. Wer also sein Bitcoin-Säcklein nicht anfassen will, um steuerbares Ereignis zu provozieren, der sucht sich einen Kreditgeber und verpfändet seine Bitcoins. Solange diese nicht 'physisch' bewegt werden, sondern nur das Eigentumsrecht (z.B. mit Hilfe der Seed Phrase) übertragen wird, erhält der Kreditnehmer Liquidität, ohne Bitcoin verkaufen zu müssen. Anbieter wie HodlHodl bieten verwahrungslose Kreditvergabe mit Hilfe von MultiSig Wallets an.

Es gibt natürlich noch weitere Möglichkeiten den Fiskus zu umgehen, doch sind diese alle nicht legal und sollten deshalb nicht besprochen werden.


// Wrap 🌯

Steuern zahlen ist nicht nur nervig und teuer, sondern auch eine schlechte Idee. Um bei Rothbard zu bleiben, ist der Staat "die Systematisierung des Prozesses der 'Plünderei' in einem gegebenen Territorium." Steuern sind also Plünderei und sollten vermieden werden.

Das größte Problem beim Konzept Steuern ist, dass der Staat diese einnimmt, um "den Apparat am Laufen zu halten". Aber wenn das der Fall ist, warum gibt es dann noch das Konzept der Staatsverschuldung und warum können die mit Steuern bezahlten Ausgaben nicht mit dem gleichen Harry Potter-esken Buchführungstrick (Staatsverschuldung) gedeckt werden? Randnotiz: Der Staat benutzt, anders als jedes Unternehmen, keine doppelte Buchhaltung.

via Reddit

Dem Staat bei seinem Finanzpoker nicht mehr zu vertrauen, ist da keine Blasphemie. Doch da es nicht immer möglich ist, Steuern zu vermeiden und zwischen Steuervermeidung und Steuerhinterziehung immer nur ein schmaler Grat liegt, sollte man zumindest sicherstellen, dass man vernünftig belegen kann, wie man seine Bitcoins (nicht) transferiert hat. Buchführung (!) ist hier besonders essentiell und sei jedem ans Herz gelegt, der zumindest, bis das derzeitige System wie ein schlecht konzipierter "Stablecoin" verpufft, seine Bitcoin Transaktionen sauber und ordnungsgemäß deklarieren möchte, um keine späten Überraschungen zu erleben.


// Candy 🍭

🧙‍♀️🧹

Wieder etwas gelernt diese Woche. In seinem grandiosen Artikel "The Number Zero and Bitcoin" erklärt Robert Breedlove, dass die Deutschen die Zähltafel, die damalige Methode zu Rechnen, eine Rechenbank nannten, weshalb Geldverleiher als Banken bekannt wurden. Darüber hinaus wurden nicht nur Zähltafeln benutzt, sondern auch Zählstäbe. Diese wurden verwendet, um die Kreditvergabe zu verfolgen: Der Geldwert eines Kredits wurde auf die Seite eines Stabs oder Stocks geschrieben und in zwei Teile geteilt, wobei der Kreditgeber den größeren der zwei Stabstücke, das als der Stock bekannt war, erhielt. Er hielt also den Stock - daher rührt der Begriff stockholder, der bis heute im Englischen für den Begriff Aktionär gebraucht wird 🤯🤯🤯

via Robert Breedlove

Twitter Account der Woche:

Rebel Bitcoiner

Kalt draußen!

In diesem Sinne, 2... 1... Risiko!‌

Sven