#46 // KW14 // 6.4.2023 // Es ist 2048 und ich habe einen Kater 🍷🥳🎇

Eine frei erfundene Kurzgeschichte über ein mögliches Zukunftsbild. Sonntagsmorgens in Frankfurt.

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  • Ich habe eine Kater
  • Die Welt hat einen Kater

// Starter 🍸

Ich bin im Urlaub und habe mich die letzten Tage etwas weniger mit technischen, monetären, ökonomischen oder aktuellen Themen rund um Bitcoin beschäftigt. Zugegeben, war es auch eine recht ruhige Woche im Bitcoin-Land, mit weniger wichtigen Nachrichten über Liz Warren (🤡), vielen kleineren Software-Updates von vielen wichtigen Produkten, und den üblichen Ankündigungen der Notenbanken und dem damit einhergehenden dreisten Lügen und falschen Schuldzuschreibungen von Auslösern und Begründungen für Inflation und Teuerungen seitens der EZB (🤡🤡🤡). Deshalb habe ich die Auszeit genutzt, um meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und mir für diese Woche eine kleine Utopie ausgedacht. Eine frei erfundene Kurzgeschichte über ein mögliches Zukunftsbild. Pure Fiktion. Einfach etwas zu viel Sonne auf den Schädel bekommen und mit kühlen Pilsetten gelöscht, schon kommt dabei ein Wirrwarr von Ideen heraus.

// Primi 🍝

Ich schlendere das Frankfurter Mainufer entlang der Osthafenbrücke. Ich habe einen ordentlichen Kater. Zu meiner Linken glänzt die Fassade der EZB im morgendlichen (es ist auf jeden Fall schon nach Mittag) Sonnenlicht. Besonders das große orangefarbene Logo wirkt von den Sonnenstrahlen gut beleuchtet und erzeugt mit dem klaren hellblauen Himmel dieses Sonntagmorgens einen schönen komplementärfarbenen Kontrast. Das Logo wurde erst 2029 an dem schon damals längst errichteten Gebäude angebracht. Erst kürzlich war das zur Zeiten der Europäischen Union, bzw. Fiskal Union, als Europäische Zentralbank erdachte Gebäude umfunktioniert worden. Den Namen EZB oder auch ECB hatte man beibehalten, Economic Community for Bitcoin, oder Europäische Zentrale für Bitcoin, passte einfach sehr gut und warum sollte man den gewohnten Namen für die Einheimischen und Ortsansässigen durch eine Änderung unnötig kompliziert machen?

Es ist also Sonntagmorgen, genau genommen ist es der Morgen des 31. Oktobers. Es ist Feiertag, aber das ist egal, denn Sonntags wird immer noch nicht gearbeitet. Gestern war nicht nur der zweite Wochenendtag, sondern der 4. freie Tag in Folge. Denn wir haben ein langes 4-tägiges Feiertagswochenende. Denn Freitage sind seit ein paar Jahren endlich arbeitsfreie Tage - ergibt ja auch nur Sinn, am Freitag frei zu haben - seitdem die 4-Tage-Arbeitswoche eingeführt wurde. Heute ist der Bitcoin-Day, ein weltweiter Feiertag zu Ehren des Erscheinens von Satoshis Whitepaper in 2008 und damit sowas wie Weihnachten für unsere neue Epoche. Da Feiertage, die auf Wochenende fallen, vor- oder nachverlegt werden - ähnlich wie im amerikanischen System üblich - war Donnerstag auch schon frei.

Religiöse Feiertage wurden ganz abgeschafft, da sie immer nur einer bestimmten Gruppe von Menschen das tatsächliche Feiern ihrer religiösen Anlässe erlauben. Stattdessen wurden neue Feiertage eingeführt wie Genesis-Day am 1. Januar, Pizza-Day am 22. Mai oder Reserve-Day, also der Jahrestag, an dem die USA und Nordeuropa gleichzeitig Bitcoin als Reservewährung verkündet haben, an die fortan der US Dollar und der NEURO gebunden wurden. Zum Glück einigten sich die damaligen Vertreter der jeweiligen Regierungen darauf, die Verkündung am Weihnachtstag, also dem 25. Dezember, vorzunehmen, weil sie so vermuteten, die meisten Menschen vor ihren Empfangsgeräten und im privaten Umfeld zu erreichen. Somit wird noch immer Weihnachten gefeiert, nur halt nicht aufgrund religiöser Hintergründe. Das aber nur nebenbei.

Ich habe einen miesen Kater. Habe ich ja, glaube ich, eingangs erwähnt. Am Abend vor dem Whitepaper-Day wird traditionell sehr ausgiebig gefeiert. Wie damals am 31. April, also die Nacht vor dem ersten Mai, üblich. Es wird sehr laut und feucht fröhlich gefeiert und um Mitternacht gibt es vielerorts Lasershows, bei denen mit Hilfe von Strahlern und Lichtgeräten wilde Motive an den Himmel geworfen werden. Früher hat man sowas mit Feuerwerk gemacht. Aber das ist schon lange aus der Mode gekommen. Es ist einfach laut, stört kleine Kinder, alte Menschen und Tieren gleichermaßen, und seien wir mal ehrlich, ist einfach nur abartig nervig.

Dieses Jahr wurde besonders ausgiebig gefeiert, denn es ist eine Art Schaltjahr. Schaltjahre im eigentlichen Sinne gibt es natürlich noch, warum sollten wir den gregorianischen Kalender abschaffen? Unsere Zeitrechnung ist natürlich noch die gleiche wie vor 20 Jahren, auch wenn eine zusätzliche Zeit in unserem alltäglichen Leben eine weitaus bedeutendere Rolle eingenommen hat, als noch zum Anfang des Jahrtausends - die Blockzeit. Und genau wegen dieser Zeit, wird auch alle vier Jahre die Nacht vor dem Whitepaper-Day noch exzessiver gefeiert, als sonst, denn es ist Halving-Jahr.

Mein Kater ist echt brutal. Denn auch ich habe mir eingeredet, dass Whitepaper-Day im Halving-Year natürlich noch wilder gefeiert werden muss, als die anderen Jahre. Ist natürlich Quatsch. Kann jeder so halten, wie er oder sie es will. Aber wer kennt es nicht? Wenn man einen Grund zum Feiern sucht, wird sich schon einer finden und man soll die Feste halt feiern, wie sie fallen.

Um mich vernünftig auf das lange Feiertagswochenende vorzubereiten, hatte ich mich früh genug mit den wichtigsten Utensilien ausgerüstet. Vieles davon konnte ich entweder online nicht finden, oder weigere mich zum Teil einfach diese Dinge online zu kaufen, da ich mit den Ladenbesitzern seit Jahren ein persönliches (oft gutes) Verhältnis pflege. Viele von Ihnen kenne ich noch aus Zeiten von Bitcoin-Meetups, als wir noch eine kleine eingeschworene Minderheit darstellten. Damals war es selbstverständlich, dass man Händler, Restaurants und Bars, die Bitcoin akzeptierten, unterstützte. Oft kam man so ins Gespräch und oft bildeten sich aus den anfänglichen oberflächlichen Gesprächen schnell Freundschaften. Heute ist das nicht mehr unbedingt der Fall, denn alle Geschäfte akzeptieren Bitcoin.

So besuchte ich Mittwochnachmittags noch den Laden meines Bekannten, der einen Weinhandel betreibt. Ich suchte mir einen Chateau du Blaireau aus (also die 6er-Kiste) und zahlte, indem ich kurz meine Hand über ein kleines Lesegerät hielt. Es gibt mitlerweilemittlerweile NFC Chips, mit denen man entweder seine Uhr oder anderen Schmuck einfach nachrüsten kann, um so schnelle Zahlungen vorzunehmen. Bei höheren Beträgen muss man kurz zusätzlich seine Keys mit einer Satscard verifizieren und wer ein noch haptischeres Erlebnis bevorzugt, zahlt mit NFC ausgestatteten Scheinen.

Ich zahlte also die knapp 30.000 Sats für die sechs Flaschen Wein mit meiner Uhr. Echt eine teure Flasche Wein, aber ich fand der Anlass sei es wert und ich weiss ja außerdem, dass er schmeckt. Preise werden übrigens nur noch in Sats ausgewiesen. Auch wenn oft noch von Bitcoin gesprochen wird, ist im Sprachgebrauch auch nur von Sats die Rede. Der Umgang mit Bitcoin gleicht eher jenem mit Diamanten oder Goldbarren in den Anfangsjahren des vorigen Jahrhunderts. Die wenigsten haben Diamanten oder Goldbarren, genauso haben die wenigsten Menschen einen ganzen bitcoin. Bitcoin fungiert vielmehr als das Rückgrat des Finanzsystems, wie eben bei einem Goldstandard. Aber das weiss ja sowieso jeder; es wird ja in der Schule rauf und runter gebetet, wie Geld funktioniert, was die Funktionen von Geld sind (bzw. was sie nicht sind) und warum Systeme am besten auf sich selbst gestellt sind, ohne Zentralplaner oder anderweitige Gruppen von Individuen, die im Grunde nur am eigenen Wohl und Prrofit interessiert sind.

Interessiert aber auch nur die "Älteren", und höchstens noch diejenigen ohne Kopfschmerzen. Ich kann mich kaum auf Details konzentrieren. Wo war ich überhaupt? Achja, schlendere immer noch am Mainufer entlang. Sonne strahlt. Schädel brummt. Habe über die EZB nachgedacht. Also die alte. Die "Bank". Die Institution, deren einzige Aufgabe darin bestand, irgendwelchen geriatrischen Alt-Bänkern die Rente zu versüßen.

Apropos, Kater. Die meisten dieser verlorenen Seelen glaubten tatsächlich - oder zumindest taten sie nach außen hin so - an die Modern Monetary Theory. HAHA! "Bro-Science" nennen wir sowas heute. Wenn ich mich mal Sonntagmorgens total verkatert mit einem meiner Kumpels zum Brunchen treffe und über eben diesen Kater zu jammern beginne, dann wird mir immer zum "Konterbier", einer Bloody Mary oder einem Screwdriver geraten. Diese würden den Kater wie von Zauberhand beheben. Der Zug an der Crackpfeiffe, der den Entzug mildert, sozusagen. Aber naja, wissen wir ja wie das alles ausgegangen ist mit der EZB und dem EURO und den Zauberhänden - und dann dem NEURO (der Marketing-Klitsche, die für diesen PR-Stunt verantwortlich war, gehört heute noch nachträglich eine ordentliche Erziehungsschelle verabreicht). Trifft sich also gut, dass ich mit meinem Kater vor dem ehemaligen Palast dieser zügellosen Caligula-esken Epoche entlanglaufe. Eigentlich weiss ich auch gar nicht mehr so recht, wohin ich eigentlich wollte. Vielleicht einfach nur frische Luft schnappen an diesem Morgen im Oktober.

Ich habe einen Kater. Einen brutalen. Aber lieber ich, als das globale Finanzsystem. Ich glaube, ich gehe jetzt nach Hause, oder mich übergeben, oder beides.



// Secondi 🍲

News

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Musste diesen Post zweimal verfassen. Beim ersten Mal habe ich beim Formatieren irgendwas gemacht, sodass der Post unwiderruflich gelöscht wurde. Ouch!

In diesem Sinne, 2... 1... Risiko!‌

Sven